SG Remlingen/Denkte steigt nach dem 3:2-Sieg nach Verlängerung über Vienenburg/Wiedelah in Bezirksliga auf

SG Remlingen/Denkte steigt nach dem 3:2-Sieg nach Verlängerung über Vienenburg/Wiedelah in Bezirksliga auf

Remlingen/Groß Denkte 117 Minuten waren gespielt. Eine wahre Hitzeschlacht, ein körperlicher Abnutzungskampf. Das Endspiel in Groß Elbe um den dritten Nordharzliga-Aufsteiger in die Fußball-Bezirksliga zwischen der SG Remlingen/Denkte und der FG Vienenburg/Wiedelah stand in der Verlängerung kurz vor dem Elfmeterschießen. Doch dann hatte Malik Ali einen Geistesblitz.

Nachdem der robuste Offensivmann der SG im Mittelfeld zwei Gegenspieler regelrecht an sich abprallen lassen hatte, schüttelte er einen Pass aus dem Fußgelenk exakt in jene Gasse, in die sein Mitspieler Patrick Reinboth gestartet war. Der Rest ist ab sofort Remlinger und Groß Denkter Fußball-Geschichte. Linksfuß Reinboth hatte den Ball zwar auf seinem schwächeren rechten Fuß – doch schaufelte ihn dennoch von der rechten Kante des Fünfmeterraums zum 3:2 (2:2, 1:2)-Siegtor in die Maschen. Die Tür zur Bezirksliga war plötzlich sperrangelweit offen – und sieben Minuten später, inklusive Nachspielzeit der Verlängerung, schritt die SG Remlingen/Denkte in ihrem letzten Spiel unter diesem Namen – ab dem 1. Juli tritt der Verein als FC Blau-Gelb Asse an – hindurch.

Nach Reinboths Treffer gab’s kein Halten mehr. Vergessen waren die Strapazen der kampfbetonten Partie, die fußballerisch wahrlich kein Leckerbissen war. Beiden Teams war der Druck, bloß nicht den entscheidenden Fehler zu machen, deutlich anzusehen. Aufstiegstorschütze Reinboth rang nach dem Abpfiff nach Worten. „Es war definitiv das bisher emotionalste Fußballspiel meiner Karriere“, betonte der Linksfuß, der zuvor mehrfach in bester Arien-Robben-Manier nach innen gezogen, aber stets an einem Vienenburger Abwehrbein hängengeblieben war. Dass der Ball vor seinem Siegtreffer auf dem rechten Fuß lag – „egal“, sagte Reinboth knapp. „Ich wollte ihn reinmachen, und ich habe ihn reingemacht.“

Vorlagengeber Malik Ali war bereits während der regulären Spielzeit positiv in Erscheinung getreten. Dabei hatte der Einsatz des Offensivmannes auf der Kippe gestanden. „Ich war vier Wochen verletzt, habe nur zweimal mit den Jungs trainiert“, erzählte Ali. Die Kraft reichte jedoch, um das Spiel der SG, die bei Maliks Einwechslung (56.) noch mit 1:2 hinten lag, merklich anzukurbeln. Und er übernahm Verantwortung: Nachdem Schiedsrichter Lennard-Pascal Teuber nach Beratung mit seinem Assistenten auf den Punkt zeigte, trat Ali an und verwandelte zum 2:2 (66.). „Ich wollte erst nicht schießen, aber meine Kollegen haben mir gesagt: ,Mach‘ du ihn rein'“, verriet der Schütze. „Als ich anlief, wusste ich, dass ich den Ball reinmachen werde.“

Dass seine Mannschaft die kalte Dusche des frühen (1.) und des abermaligen Rückstands (42.) weggesteckt hatte, habe ihn stolz gemacht, sagte Trainer Sascha Kallmeyer, den es nun zum BV Germania Wolfenbüttel zieht, nach seinem letzten Spiel für die SG. „Für solche Erlebnisse wie heute spielen wir Fußball. Wir haben zwei Jahre auf diesen Aufstieg hingearbeitet, wir haben ihn uns ganz klar verdient.“

SG: Wilke – Herbst, Zach, Dübner (67. Kraft), Schweitzer (56. Ali), F. Kallmeyer (80. Niemann), Hartkopf (119. D. Kallmeyer), Staikowski, Busemann (67. Stark), Laeske, Reinboth.

Tore: 0:1 Kubczak (1.), 1:1 Eigentor Höver (21.), 1:2 Rimbach (42.), 2:2 Ali (66./F), 3:2 Reinboth (117.). Besonderes: Karl-Justus-Andreas Busemann (SG) verschießt Elfmeter (34.), Gelb-Rot Kraft (SG, 120.+4).

Bild und Text (im Original): WZ, 19.06.2023


Sebastian

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